schlechtes Umfeld

Die Geschichte von Niko – Wie ein schlechtes Umfeld dein Leben beeinflusst

Das persönliche Umfeld bestimmt wesentlich darüber, was ein Mensch aus sich macht. Gute Freunde können Dich inspirieren, ein schlechtes Umfeld kann aber auch Dein Leben zerstören. Wenn Du das erkennst, gib Dir eine zweite Chance. Du kannst alle deine Zieleerreichen, wenn Du dein schlechtes Umfeld verlässt. Nur Du bist für dich verantwortlich.

Niko´s Geschichte und wie das schlechte Umfeld sein Leben beeinflusste

Mein Freund Niko ist ein wahrer Musikfreak. Als wir zusammen in der neunten Klasse waren, schrieb er eigene Songs und träumte davon, einmal in einer Band zu singen. Ich fand ihn so besonders, weil er aus Bulgarien kam und gut tanzen konnte. Er ging dann vom Gymnasium ab, weil sich die Eltern trennten. Ich traf ihn dann nur noch selten. Meist war er mit anderen Jungen unterwegs, die ich nicht kannte. Sie sahen alle ziemlich fertig aus und pöbelten auch gerne. Von einem wusste ich, dass er mit Drogen dealte.

Als ich Niko ein Jahr später einmal alleine traf, war er kaum wieder zu erkennen. Er schien wieder der alte zu sein. Er war wieder lustig und gesprächig. Er erzählte, dass er sich vor sich selbst und seiner Mutter geschämt hätte und deswegen gerade eine stationäre Entzugstherapie gemacht hätte. Er hätte keine Lust mehr auf Drogen und würde jedem Abhängigen raten, einen Entzug zu machen. Das sei nämlich gar nicht so wild. Er hätte in der Klinik gelernt, dass er seine Ziele erreichen könne. Plötzlich hatte er auch wieder Ziele. Er wollte eine Ausbildung als Veranstaltungskaufmann machen. Das sagte er aus voller Überzeugung. In der Klinik hatte er sogar wieder Songs geschrieben. Vier Wochen später hing er wieder am Bahnhof herum und parlaverte laut mit den Typen aus seiner Clique. Es hörte sich an, als wollten sie Niko nicht gehen lassen. “Mann, Alter, bist wohl jetzt was Besseres geworden? ”

Niko war immer nett zu seinen Freunden. Doch zu sich selbst war er das nicht. Er hatte abermals seine Ziele aus den Augen verloren. Sein schlechtes Umfeld versorgte ihn erneut mit Drogen. Schließlich landete er auf der Straße, weil er all sein Geld dafür ausgegeben hatte und sogar seine Mutter ihn nicht mehr sehen wollte.

Plötzlich traf ihn an einem lauen Sommerabend in Hamburg wieder. Fast hätte ich ihn nicht erkannt, denn er saß gut angezogen in einem Café und hatte eine gut aussehende junge Frau im Arm. Wir waren alle drei total verdutzt und ich setzte mich dazu. Niko erzählte mir, er sei damals in der Münchner Fußgängerzone von einem jungen Mann angesprochen worden. Er fragte ihn freundlich, warum er denn auf der Straße lebe und dass er dafür doch viel zu jung und intelligent sei. “Was geht ihn das denn an?” war der erste Impuls. Doch in der darauf folgenden Nacht konnte Niko nicht schlafen. Dauernd musste er an die Worte des jungen Mannes denken. “Du bist jung und intelligent. Du hast was Besseres verdient.” Plötzlich erinnerte sich Niko an seine Ziele, die er in der Therapie für sich gefunden hatte. Von dem Tag an bettelte er nicht mehr für Drogen, sondern für seine Ziele.

Er schrieb einem Kumpel, den er in der Therapie kennengelernt hatte. Der hatte sein schlechtes Umfeld hinter sich gelassen und ging inzwischen in Hamburg auf die Berufsoberschule. “Was soll ich jetzt tun? Wieder in die Therapie?” “Komm so schnell du kannst hierher”, meinte der Bekannte. “Du kriegst auch hier Hilfe. Verlasse erst einmal Dein schlechtes Umfeld. In der Therapie hattest doch neue Ziele, stimmt’s?” Plötzlich erinnerte sich Niko wieder an sein konkretes Ziel. Er wollte bei einem Konzertveranstalter eine Ausbildung als Veranstaltungskaufmann machen. Das konnte er auch in Hamburg. Er verkaufte er seine letzten Habseligkeiten, sogar seine Plattensammlung und kaufte sich eine Fahrkarte nach Hamburg. Er schloss seine Erzählung: “Ich würde so gerne den Mann nochmal sehen, der mich damals auf die richtige Spur gebracht hat. Ich habe mein schlechtes Umfeld hinter mir gelassen und meine Ziele verfolgt. Diesem Mann mit dem komischen Hut würde ich gerne zeigen, wie ich jetzt dastehe. Meinen ehemaligen Freunden konnte ich nicht helfen. Sie wollten ihr Leben nicht verändern. Ich möchte sie auch nicht mehr sehen, denn ich hätte mein Leben fast für mein schlechtes Umfeld aufgegeben. Aber ich habe mir selbst geholfen. Das ist kein Verrat an den Freunden. Es ist anders herum: davor habe ich mich selbst verraten.”

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